Etwa sechzig Lübecker/innen waren am 15.08.2013 ins Cloudsters (Braunstraße 1-3) gekommen, um Martin Berger zu hören, der über die BürgerEnergie Jena eG sprach. Sie hat es geschafft, „Energie in Bürgerhand“ zu bringen. Martin Berger gehörte zu den Gründern der Energiegenossenschaft und ist zurzeit Kämmerer der Stadt Jena.
Ermutigend war seine Feststellung gleich zu Beginn: „Sie hier in Lübeck haben im ersten halben Jahr schon mehr erreicht als wir am Anfang in Jena. Sie werden auch das schaffen, was wir geschafft haben!“ Gemeint war: Zwei Prozent Anteile an den Stadtwerken zu erwerben und dafür den Kaufpreis aufzubringen. Die zwei Prozent, die es auch in Jena sind, kommentierte Martin Berger so: „ Das ist für den Mehrheitsgesellschafter nicht viel (in Jena von 64 auf 62 Prozent), aber für die Bürger/innen bedeutet es, von Null auf eine Beteiligung zu kommen. Natürlich reichen zwei Prozent nicht aus, um die Macht in einem Unternehmen zu übernehmen. Aber das ist auch nicht das Ziel.
Das Ziel ist, beteiligt zu sein, Ideen einzubringen, Vorschläge zu machen und an deren Umsetzung zu arbeiten.“ Als die drei zentralen Ziele in Jena nannte Martin Berger: 1. Wir investieren Geld in einem ertragsstarken Unternehmen der Region. 2. Wir bringen die Energiewende und soziale Anliegen voran. 3. Wir bauen ein neues Modell der direkten Bürgerbeteiligung auf.
Das trifft auch für uns in Lübeck zu: Die Stadtwerke sind ein erfolgreiches Unternehmen, an dem wir uns beteiligen wollen. Wir wollen für Lübeck eine Energieversorgung aus regenerativen Quellen und zu bezahlbaren Preisen. Wir sehen in der Genossenschaft das Modell einer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, das ihnen Mitsprache und Mitgestaltung ermöglicht. Wir brauchen eine Energieversorgung, die zukunftsfähig, umweltfreundlich und klimaverträglich ist. Erfreulich war, dass die anwesenden Vertreter/innen der Fraktionen in der Bürgerschaft, SPD, B‘90/GRÜNE und DIE LINKE, sich für die Beteiligung der BürgerEnergie Lübeck an den Stadtwerken aussprachen und das Vorhaben unterstützen wollen. Das Ziel sollte sein, so Thorsten Fürter von B‘90/GRÜNE, dass die Beteiligung im abzuschließenden Koalitionsvertrag festgeschrieben wird.