Genau genommen ist es sieben Jahre her, da standen Kanzlerin Merkel und der damalige Umweltminister Gabriel vor einem schmelzenden Gletscher auf Grönland, um sich ein Bild von den Folgen des Klimawandels zu machen (beide hatten rote Thermojacken an, vielleicht erinnern Sie sich).
Seit sieben Jahren geht es in der Klimapolitik darum, die Erwärmung der Erdatmosphäre um zwei Grad zu begrenzen, allerdings ohne Erfolg. Die UN-Klimakonferenzen, die seitdem stattfanden, scheiterten alle. Von dem Peterberger Klimadialog am 14./15. Juli 2014 in Berlin, heißt es, seien keine Entscheidungen zu erwarten. Dabei soll dieses Treffen die nächste UN-Klimakonferenz Ende dieses Jahres in Lima vorbereiten. In Lima aber sollen schon Vertragsentwürfe für die entscheidende Konferenz 2015 in Paris vorgelegt werden. Denn dann will die Staatengemeinschaft sich auf einen neuen Vertrag für die Zeit nach 2020 einigen, der endlich das Kyoto-Protokoll ablösen kann.
Die Klimapolitik braucht nach sieben Jahren einen Neustart. Für den ist es wenig hilfreich, wenn Frau Merkel darauf hinweist, es „sein extrem schwieriger Weg“ bis zu einem Paris-Protokoll. Das wissen wir mittlerweile alle. Aber sie könnte die Zeit bis Paris politisch für eine ambitionierte Energiewende bei uns nutzen: ohne Atomkraft und ohne Kohle und mit regenerativen Energien. Das Ergebnis könnte sich sehen lassen, denn es entspräche der Verpflichtung der Bundesrepublik, bis 2020 den Ausstoß von Kohlendioxyd um 40 Prozent zu senken, gemessen an 1990.