Vier KandidatInnen waren zur Podiumsdiskussion der BürgerEnergie Lübeck am 26. September 2017 gekommen. Jan Lindenau (SPD), Thomas Misch (FREIE WÄHLER), Detlev Stolzenberg (parteilos) und Kathrin Weiher (parteilos) stellten sich den Fragen der BürgerEnergie und der BesucherInnen.
Politik kommt an den beiden großen Themenfeldern Klimaschutz und Energiewende nicht mehr vorbei, auch die Kommunalpolitik nicht. Lübeck bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die erste Frage war daher: „Wie kontrollieren Sie die Abarbeitung und Umsetzung der Bürgerschaftsbeschlüsse? Wie greifen Sie ein, wenn Aufgaben nicht zeit- oder sachgerecht erledigt werden?“
Einig waren sich alle auf dem Podium, dass die Ablaufsteuerung von Maßnahmen und Projekten verbessert werden muss. Die Vorschläge dafür reichten von: keine Verwaltungsreform, aber Vernetzung der einzelnen Fachbereiche, über: Einrichtung einer beim Bürgermeister angesiedelten Stabsstelle, bis: Schaffung eines Fachbereichs Umwelt und Energie. Wer die Bürgermeisterwahl gewinnt, sie oder er will sicherstellen, dass es für alle Vorhaben der Stadt klima- und energiepolitische Standards gibt und dass die Fachbereiche in die Verantwortung genommen und einbezogen werden.
Weitere Fragenkomplexe waren der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Förderung der E-Mobilität und Landstrom in den Lübecker Häfen. Die KandidatInnen lagen hier nicht so weit auseinander, auch wenn es unterschiedliche Akzente gab.
Einigkeit herrschte, dass Freiflächen oder Dächer städtischer Immobilen für Solaranlagen, geeignete Standorte für Kleinwindanlagen genutzt werden können. Darüber hinaus gibt es hier ein großes Potenzial, wenn an der Planung und Umsetzung LehrerInnen und Eltern (Schulgebäude) oder MitarbeiterInnen der Stadt (Bauhöfe, Verwaltungsgebäude) beteiligt werden. Zur E-Mobilität waren die Äußerungen zurückhaltend, sie betrafen die technische Entwicklung, die CO2-lastige Produktion der Batterien, deren noch nicht gelöste Entsorgung und den noch sehr hohen Anteil an Atom- und Kohlestrom. Die E-Mobilität wird aber eine Zukunft haben, wenn sie Teil eines integrierten Verkehrskonzepts wird.
Die Antworten der Kandidatin und Kandidaten zum Klimaschutz und zur Energiewende haben erkennen lassen, dass es ihnen um die „Zukunft für Lübeck“ geht.